Matthias Schneider ist Professor für Kirchenmusik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Er leitet die von ihm 1996 ins Leben gerufene Greifswalder Sommerakademie Orgel und ist sowohl als Interpret wie auch als Musikwissenschaftler international gefragt. Seit vier Jahren ist er Präsident der internationalen Gesellschaft der Orgelfreunde e.V. Schwerpunkte seiner Arbeit liegen in der Musik für Tasteninstrumente des 16. bis 18. Jahrhunderts. Davon zeugt auch die Programmauswahl, die Schneider für sein Konzert im Rahmen der Reihe Meister der Orgel am Sonntag 14. Januar, 17 Uhr in der Stadtkirche Durlach getroffen hatte. Mit Nicolas de Grignys „Veni Creator Spiritus“ und Buxtehudes Choralphantasie über das „Te Deum“ erklangen groß angelegte Vertonungen von gleich zwei der frühen christlichen Melodien. Dazwischen ist Johann Sebastian Bachs fein verzierte Choralbearbeitung aus den Leipziger Chorälen zu „Allein Gott in der Höh' sei Ehr“ zu hören. Von Bach spielte Schneider mit dem „Piece d' Orgue“ in Durlach zudem einen der Klassiker, die Leichtigkeit und Gravität der Orgel in einem Werk vereinen. Die „Aria Sebaldina“ ist der Schlusssatz aus der wohl bedeutendsten Sammlung mit Werken für Tasteninstrumente von Johann Pachelbel und rundete dieses hoch- bis spätbarocke Orgelkonzert ab.
Matthias Schneider studierte in Münster, Essen und Basel Kirchenmusik, Musikwissenschaft, Kunst- und Kirchengeschichte (1984 A-Examen für Kirchenmusik, 1992 lic. phil., 1995 Promotion im Fach Musikwissenschaft) und besuchte zahlreiche Meisterkurse. Von 1984 bis 1993 wirkte er als Bezirkskantor in Schopfheim (Südbaden) und als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Basel. Von 1989 bis 1995 leitete er eine Orgelklasse an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg. Seit 1994 lehrt er an der Universität Greifswald, von 2006 bis 2010 leitete er dort als Dekan die Philosophische Fakultät; seit 2016 ist er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Kirchenmusik und Musikwissenschaft.
Schneider gehört dem Vorstand der Internationalen Dieterich Buxtehude-Gesellschaft sowie dem Comitato scientifico der Fondazione Olga e Ugo Levi (Venedig) an. Er ist langjähriger Mitherausgeber der Fachzeitschrift Musik und Kirche, des Jahrbuchs für Liturgik und Hymnologie und seit zwei Jahren Herausgeber der Buxtehude-Studien.