Karten an der Abendkasse: 8 € (erm. 4 €)
Förderkreismitglieder: 6 €
ECHO-Preisträger Christian Schmitt , einer der virtuosesten und charismatischsten Konzertorganisten seiner Generation, gastiert an der Stumm-Goll-Orgel der Stadtkirche Durlach.
Durch die Eröffnung des Abends mit Mendelssohns f-Moll-Sonate (op. 65, Nr. 1) erweist Schmitt zum einen dem Orgelbauer Stumm die Reverenz, spielte Mendelssohn selbst die Uraufführung seiner sechs Sonaten doch ebenfalls auf einer Stumm-Orgel. Zum anderen deutet dieses farbenreiche Werk voraus auf die Vielfalt an Klangfarben und Stilen und die Virtuosität der Interpretationen, die Zuhörerinnen und Zuhörer in diesem Konzert erwarten. Diese dürfen sich auf Höhepunkte der deutschen und französischen Orgelmusik freuen: Bachs Maßstäbe setzende Fantasie und Fuge in g-Moll (BWV 542) mit der perpetuum mobile laufenden Fuge steht neben Liszts prächtiger, kollegialer Reminiszenz in Form von Fantasie und Fuge über BACH. Dazwischen die Frühfassungen von Choralbearbeitungen von eben diesem.
Die Mitte des Konzerts bildet gewissermaßen eine Orgel-Messe im Kleinformat: In Annum per Annum (Jahr für Jahr) kommt Arvo Pärt aus dem Lärm der Großstadt und führt hinein in die Stille des Speyrer Doms, zu dessen 900jährigen Jubiläum er dieses Werk komponierte. Die fünf kurzen Sätzen Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei muten in der Klangsprache durchaus mittelalterlich an.
{gallery cols=1 width=300 height=450 alignment=left buttons=0 links=0 counter=0}/gallery_schmitt{/gallery}Christian Schmitt ist als Solist sowie als Begleiter international gefragt. Seine besondere Leidenschaft gilt dem großen romantischen Repertoire, doch sein künstlerisches Spektrum reicht weit darüber hinaus: Er musiziert auf historischen Orgeln in ganz Europa, hat Gesamtaufnahmen der Orgelkonzerte von Händel und Brixi vorgelegt und war in letzter Zeit u. a. erneut im Musikverein Wien, beim Schleswig-Holstein Musikfestival, im Moskauer House of Music und im Konserthus Stavanger zu Gast. Der gebürtige Saarländer schöpft die Entwicklungen seines Instrumentes über die Jahrhunderte voll aus und beschäftigt sich intensiv mit zeitgenössischer Orgelmusik.
So spielt Christian Schmitt im April 2017 die Uraufführung des Orgelkonzerts von Toshio Hokosawa in der Kölner Philharmonie, gemeinsam mit den Bamberger Symphonikern und ihrem neuen Chefdirigenten Jakub Hrůša. Bei diesem Orchester wirkt Schmitt seit September 2014 als Principal Organist und kuratiert in dieser Funktion auch die dortige Orgelreihe. In der Saison 2016/17 musiziert der Organist außerdem erstmals mit Kent Nagano in der Hamburger Elbphilharmonie, im Maison Symphonique Montréal sowie im Leipziger Gewandhaus unter Kristjan Järvi.
Dem Konzertpublikum ist der experimentierfreudige Organist und Bearbeiter außerdem durch facettenreiche kammermusikalische Programme bekannt, darunter Liederabende mit Magdalena Kožená, Michael Volle, Juliane Banse und Sibylla Rubens sowie Auftritte mit Instrumentalisten wie Hille Perl, Matthias Höfs, Reinhold Friedrich und Martin Grubinger.
Die 2014 erschienene CD Prayer mit Magdalena Kožená ist ein Höhepunkt in Schmitts über 35 Aufnahmen umfassenden Diskografie. Seine Interpretation der Widor-Orgelsinfonien op. 42,3 und 69 mit den Bamberger Symphonikern wurde 2013 mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet. Derzeit arbeitet er u. a. an Gesamteinspielungen von Koechlin, Gubaidulina und Widor. Über die im letzten Jahr erschienene Aufnahme mit Werken von Joseph Jongen schrieb die Zeitschrift Concerti, Schmitt entlocke der Orgel der Philharmonie Luxemburg „alle denkbaren Farben und – fast mehr noch – viele Zwischentöne“. Die CD, entstanden mit der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern des SWR unter Martin Haselböck, sei „eine Werbung für Jongen – und die Interpreten“.