Musik und Bewegung sind unzertrennlich. Das gilt auch für die Werke der sogenannten alten Meister aus Barock oder Romantik. Zur Eröffnung der Orgelnacht um 19 Uhr choreographiert die Tänzerin Dominique Cardito Orgelwerke u. a. von J.S. Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy. Gespielt werden diese von Elke Voelker, die zu den packendsten Organistinnen ihrer Generation zählt. Ihre Wettbewerbserfolge (Speyer, Paris, Erfurt) haben zu einer heute weltweiten Konzerttätigkeit geführt, u. a. bei Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musikfestival, der American Guild of Organists National Convention sowie in Kathedralen und berühmten Konzertsälen.
Um 20 Uhr heißt es dann Orgel pur. Dabei geht es in diesem Jahr um „Rebensaft und Rumba“. Heike Ittmann, Organistin an der Domkirche in Lampertheim, präsentiert Kompositionen, die durch hinreißende Rhythmen bestechen. Im Mittelpunkt ihres Konzertteils steht die „California Wine Suite“ von Hans Uwe Hielscher. Jeder Satz befasst sich mit einer ganz bestimmten Weinsorte, prickelnd und fruchtig, nie trocken, manchmal lieblich.
Die Stunde ab 21 Uhr gestalten die Saxophonistin Maira Thomas aus Freiburg und Bezirkskantor Johannes Blomenkamp an der Stumm-Goll-Orgel. Das ursprünglich angekündigte BRON-Saxophon-Quartett aus den Niederlanden musste leider kurzfristig absagen.
Im letzten Konzertteil um 22 Uhr erklingen Duos der besonderen Art. Dominik Axtmann an der Orgel und Frank Thomé (Percussion) präsentieren ein Programm, in dem Instrumente wie Vibrafon, Djembe und Singende Säge den Ton angeben. Die Zuhörer:innen können sich auf selten zu hörende Originalkompositionen wie „African Patchwork“ von Enjott Schneider und eine Uraufführung freuen.
Die Durlacher Orgelnacht, die in jedem Jahr von der Kirchenmusikstiftung „Continuo“ präsentiert wird, bietet zu jeder vollen Stunde ein Konzert in hochkarätiger Besetzung. In den Pausen besteht die Möglichkeit, bei einem kleinen Snack und einem Getränk mit den Musizierenden ins Gespräch zu kommen, oder sich untereinander über das gerade Gehörte auszutauschen. Der weite Bogen zwischen traditioneller Orgel-Musik und neuen Formen des Musizierens auf der „Königin der Instrumente“ gehört seit dem Bestehen der Orgelnacht zum guten Ton. Die Besetzung „Orgel plus ...“ gewann im Laufe der Jahre bei Musikerinnen und Musikern, aber auch beim Publikum zunehmend an Beliebtheit.