Passagen aus dem Tagebuch der Anne Frank hat der Komponist James Whitbourn in Musik gesetzt. Sein Oratorium Annelies präsentiert die Durlacher Kantorei unter Leitung von Johannes Blomenkamp.

So farbenreich wie die Texte der jugendlichen Autorin Anne Frank ist auch die Musik des Oratoriums. In stilistischer Vielfalt vertont Whibourn die Erlebnisse aus dem Amsterdamer Hinterhaus. Hoffen und Bangen liegen genau so nah beieinander wie die die Wirklichkeit der Geflüchteten und ihre Träume.

Annelies Marie Frank flüchtet im Jahr 1942 zusammen mit ihrer Familie und anderen jüdischen Verfolgten vor den Nationalsozialisten in ein Amsterdamer Hinterhaus. Ihre Erlebnisse schreibt sie in ein wenige Wochen zuvor begonnenes Tagebuch. Als sie im Radio den niederländischen Erziehungsminister aus dem Exil davon sprechen hört, wie wichtig insbesondere Tagebücher nach dem Krieg dafür seien, die Leiden des niederländischen Volks zu dokumentieren, entschließt sich Anne, so ihr Rufname, ihr Tagebuch später zu veröffentlichen und beginnt mit einer ersten grundlegenden Überarbeitung des bis dahin Aufgeschriebenen. Als einziger Überlebender der Familie Frank kommt Annes Vater nach reiflicher Überlegung dem Wunsch der Tochter nach und veröffentlicht das heute einhellig als literarisches Zeitdokument anerkannte Buch, das Jugendlichen in einer ihnen eigenen Sprache einen sehr persönlichen, und somit direkten, Einblick in den Wahnsinn der Kriegsjahre gibt.