Klagend steht die Mutter Jesu am Kreuz ihres Sohnes. In ihren unermesslichen Schmerz möchte sich der Beter des Stabat Mater hineinfinden, mit ihr leiden. Der tief gläubige Katholik Antonín Dvořák setzt dieses Gebet in Musik. Nach mehreren Schicksalsschlägen, alle drei Kinder der Dvořáks sterben innerhalb kürzester Zeit, vollendet er sein Jahre zuvor begonnenes Tongemälde in den ihm eigenen Klängen, die er mit den Schlagworten „Glaube, Liebe, Heimat“ umreißt. Spannungsreich ist das Wechselspiel zwischen Solisten, Chor und Orchester. Überraschend sowohl die weitläufigen in Dur gesetzten Passagen, als auch der nahezu wiegende Rhythmus zu den lateinischen Textzeilen: „Teile mit mir die Qualen, deines verwundeten Sohnes, der sich herabließ, so für mich zu leiden.“
Mit den Aufführungen seines Stabat Mater beginnt Dvořáks internationale Karriere. Bereits vier Jahre nach der Prager Uraufführung erklingt es mit einer monumentalen Besetzung in der Royal Albert Hall und nur wenig später in den Vereinigten Staaten.